Die Höchstleistung mit Sportspiele

Die Höchstleistung mit Sportspiele

Das 7. dvl Sportspiel-Symposium mit dem Motto von der Höchstleistung in Sportspielen – vom Talent zur Expertise hat in der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster vom 22.09.2010 bis zum 24.09.2010 stattgefunden. Der Arbeitsbereich Sportpsychologie hat mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft am Institut für Sportwissenschaft viele Sportwissenschaftler, Verbände der Sportspiele, Akteure und Trainer (m/w/d) zum Symposium eingeladen. Das Tagungsprogramm ist mit täglichen Vorträgen, Arbeitskreisen und Diskussionsrunden sehr interessant gewesen. Aus allen sportwissenschaftlichen Teildisziplinen sind Fragestellungen zum Thema Talentförderung interdisziplinär in den Arbeitskreisen zu den hochwertigen Vorträgen bearbeitet worden. Chancen, Herausforderungen und neue Ansätze zur Talentförderung sind diskutiert worden. Auch geschlechtsspezifische und genetische Einflüsse in der Psychologie haben teils große Auswirkungen auf die Thematik. Am Donnerstag hat das Highlight Girls Play stattgefunden, an dem Mädchen in jungenlastige Sportarten hineinschnuppern können.

Wissenschaft und praktisches Handeln in den Sportarten

Die verschiedenen Ballsportarten Fußball, Handball, Basketball, Tennis, Hockey und Volleyball haben teils unterschiedliche Anforderungen an die Spieler und Spielerinnen. Talente sind in allen Sportarten vorhanden. Sie frühzeitig zu erkennen und speziell und gezielt zu fördern, ist eine Chance und Herausforderung für die Trainer und Trainerinnen in den einzelnen Sportbereichen. Neue Erkenntnisse von Wissenschaftlern können das Training verbessern und bereichern. Deswegen hat sich das Symposium im Laufe der letzten Jahre etabliert und wird gern angenommen von den Akteuren in den Verbänden.

Die Expertise von Athleten/Athletinnen, Schiedsrichtern/Schiedsrichterinnen und Trainern/Trainerinnen kann in Gesprächen untereinander aufgewertet werden. Die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster hat die Technik und Räume für die Vorträge der Professoren und Wissenschaftler zum regen Austausch zur Verfügung gestellt.

Die sportpsychologische Beratung und Betreuung kann Talenten wertvolle Impulse geben bei der weiteren Entwicklung in den Ballsportarten. Trainer, Spieler und Vereine stehen in der Öffentlichkeit unter Leistungsdruck, da Erfolge von Eltern oder auch Zuschauern gern gesehen werden. Praktiker und Theoretiker tauschen sich beim Symposium in den Arbeitskreisen untereinander aus und sprechen über ihre Erfahrungen, wie sie mit dem sozialen Druck aus dem Umfeld umgehen.

Die zahlreichen Herausforderungen und Methoden der Trainer sowie auch die Athleten und Athletinnen stehen hier im Mittelpunkt. Manche Talente steigen vorzeitig aus, wenn sie gezielt gefördert werden. Der vorzeitige Ausstieg, Dropout, wird nun von Wissenschaftlern empirisch untersucht. Die Tagung hat das Ziel, die Nachwuchsförderung anhand der Forschungsergebnisse in Effektivität und Effizienz langfristig und nachhaltig zu steigern und mit neuen Innovationen zu verbessern.

Trainingsmethoden, Videoanalysen oder Sportspiele Tests

Die Tagung zeigt neue Forschungsergebnisse und bietet moderne Technik für die Präsentationen. Nach den wissenschaftlichen Vorträgen und Kaffeepausen wird in den Arbeitskreisen intensiv über die Vorträge diskutiert.

  • Beispielsweise sind in der Niederlande in den letzten Jahren viele Talente im Fußball gefördert worden. Beidfüßige Sportler haben einen Vorteil im Fußball.
  • Bei den Tischtennisspielern und -spielerinnen liegt der Fokus auf dem Fertigkeitsniveau.
  • Beim Handball sind mithilfe von Videoanalysen Fouls sowohl bei Männern als auch bei Frauen im Erwachsenensport analysiert worden. Brutale und gewaltbetonte Fouls werden von oberen Leistungsklassen höher bewertet als von Jugendlichen oder unteren Leistungsklassen. Beim Handball ist die Technik Schlagwurf mit Stemmschritt ebenfalls analysiert worden. Hier ist ein Bewertungsbogen entwickelt worden, der die Leistungen empirisch überprüfen kann.
  • Im Badminton soll im Training Leitungskompetenzen geschult werden, die eine Verkürzung zwischen Aufschlag und Rückschlag bewirken.
  • Beach-Volleyball Qualität
  • Beim Beach-Volleyball ist die Qualität des Spieles bei Männern und Frauen untersucht worden. Die verringerte Netzhöhe kann körperliche Differenzen nicht ausreichend ausgleichen.
  • Newsportgames ist ein Konzept für die multimediale Vermittlung sportlicher Spiele. Videosequenzen vermitteln Wissen über wiederkehrende Spielsituationen. Lehrkräfte können die Spiele im Unterricht einsetzen.
  • Im Basketball ist die neue Entfernung der Drei-Punkt-Linie von 6.25 zu 6,75 Metern besprochen worden. Die Regeländerung wird ab Herbst 2010 in den Regionalligen empfohlen und ab 2012/2013 verbindlich vorgeschrieben.
  • Die Volleyballeistungszentren in den Ländern Schweiz, Österreich und Deutschland unterscheiden sich im Hinblick auf Struktur, Finanzierung und Training. Beim Volleyball wird eine Generierung des Trainings zur Strategieentwicklung angestrebt.
  • Die Faktoren der Passleistungen beim Hockey sind anhand von Modellen evaluiert worden.

An vielen Stellen kann eine Videoanalyse das Training in den Ballsportarten wie Tennis, Handball, Basketball, Volleyball und Co. verbessern. Module und Trainings können anhand von Videos noch mal intensiver aufbereitet und besprochen werden. Die Förderung in Verbundsystemen und Kaderförderung zeigt eine hohe Funktionalität und Effektivität. Technik und Taktik in den unterschiedlichen Sportarten kann mit Videosequenzen erläutert werden und kritisch diskutiert werden.

Fazit zum Symposium Höchstleistung für Sportspiele

Das Symposium Höchstleistung in den Sportspielen – Vom Talent zur Expertise ist eine gelungene Veranstaltung gewesen. Viele Fragestellungen zu Konflikten, Kooperationen und Zusammenhalt in Sportspielmannschaften sind in Arbeitskreisen miteinander diskutiert worden und wurden unter www.sportspiel2010.de veröffentlicht. Im Anschluss an die zahlreichen Weltmeisterschaften 2010 sind neue Erkenntnisse gewonnen worden, die in der Tagung zum Thema Nachwuchsförderung und Talentsichtung eine neue Qualität bekommen haben, weil sie in Arbeitskreisen noch mal ausgetauscht worden sind. Die Ergebnisse können zukünftig im Training der Sportler und Sportlerinnen umgesetzt werden.