K.K.S.V Schulenburg/Calenberg

Kleinkaliber Schützenverein und großer Erfolg – der K.K.S.V Schulenburg/Calenberg schreibt auch heute noch Geschichte. Schulenburg gehört heute als ein Ortsteil zur niedersächsischen Stadt Pattensen an der Leine. Hier entstand 1928 die Idee schießbegeisterter Männer, einen Verein erstehen zu lassen. Wahrscheinlich gab es solche Ambitionen schon Jahre davor. Ein besonderer Anhänger des Schießsports war das damalige Adelsgeschlecht von der Schulenburg.

Doch im Jahre 1928 waren es Männer bürgerlicher Herkunft, die sich in der Freizeit trafen um deren Leidenschaft des sportlichen Schießens zu frönen. Dennoch war es alles ohne ein gemeinschaftliches System. Da es damals keine Mobiltelefone gab und auch nicht jeder Bürger über ein Telefonverfügte, war es aufwändig gewesen, den Kameraden zum Schießen zu treffen. Wilhelm Willich fasste den Entschluss und überzeugte seine Sportsfreunde davon, einen Verein zu gründen. Da man in einem Verein feste Zeiten zum Treffen und üben festgelegt werden, könnten dazu auch interessierte Bürger erscheinen um Mitglied zu werden. Der Vorschlag nahm Anklang und Wilhelm Willich wurde auch gleich zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der K.K.S.V Schulenburg/Calenberg wurde somit am 12.06.1928 geboren.

Geschichtliches und bewegendes vom Schießverein

K.K.S.V Schulenburg/Calenberg Schützenverin Webseite

Screenshot der Schützenverein Webseite des K.K.S.V Schulenburg / Calenberg (www.kksv-schulenberg.de) aufgenommen am 04.01.2006

Nach erfolgreicher Gründung des K.K.S.V Schulenburg/Calenberg, ging es zunächst im kleinen Rahmen weiter. Doch bald sprach es sich unter den sportlichen Männern im Umkreis herum, dass es einen Verein gibt, dessen Zielrichtung das Betreiben von sportlichen Schießen sei. Die Mitgliederzahl wuchs. Man traf sich und übte. Nach an die 2 Jahre, also 1930, genau am 17.08.1930 fand erstmalig ein Schießen in der Öffentlichkeit statt. Allerdings hatte dieses Treffen einen sportlichen Vereinscharakter, jedoch galt es nicht als Wettbewerb. Die gegebenen Verhältnisse galten immer noch als recht krage.

Danach entschloss man sich für seinen Schießverein ein Schützenhaus zu erreichten. Als dieses dann im Laufe des Jahres 1933 fertig wurde, durften die Mitglieder wieder ihre Kleinkaliber ziehen. Diesmal war es nicht nur ein öffentliches treffen, sondern ein richtiger Wettkampf. Der Schützenverein veranstaltete also 5 Jahre nach seiner Erstehung, seinen ersten sportlichen Wettkampf. Wer am geschicktesten den Anforderungen genüge leisten konnte, ging entweder als Bürger oder als Schützenkönig hervor.

Leider gab es danach ein Auf und Ab in der Geschichte des K.K.S.V Schulenburg/Calenberg. Zunächst sorgten lästige Überschwemmungen im Tiefanzeigerstand für erheblichen Unmut der Mitglieder vom Schützenverein. So entschloss man sich mit Baumaßnahmen gegen das Wasser vorzugehen. Da man gerade dabei war, entstand zugleich eine super moderne Anlage die im damaligen norddeutschen Raum ihres Gleichen suchte. Nach der kompletten Fertigstellung wurde am 18.01.1936 die Einweihung im Schützenhaus gefeiert. Als großer Sponsor galt die Calenberger Mühle. Die Freude über die erst klassische Anlage wurde dann 1949 getrübt. Die britische Besetzungsmacht machte den Vereins Leben des Schützenvereins ein Ende. Die gesamte Anlage wurde gesprengt. Der KKSV fiel praktisch in Schutt und Asche. Das wohl traurigste Kapitel für die Freunde vom Kleinkaliber Schützenverein. Auch Swingolf als Trendsport setzte sich bisher in der Gegend um Schulenburg nicht durch.

Der K.K.S.V Schulenburg/Calenberg „schießt“ sich in die heutige Zeit

Die zerstörerischen Nachwirkungen der Nachkriegszeit hatten somit auch keinen Halt vor dem Schießverein gemacht. Diesen Schießverein gab es nach dessen vollständiger Zerstörung nicht mehr. Doch die 50. Jahre rückten näher. Für die Deutschen wurde in diesem Jahrzehnt das Wirtschaftswunder eingeleitet, der Krieg sollte vergessen finden. Und so beschloss man die erneute Gründung des KKSV. Am 12.07.1950 war es dann wieder soweit. Durch die Wahl von Adolf Abelmann zum 1. Vorsitzenden, gab es wieder den KKSV. Natürlich fehlte es noch an vielen Dingen um an das damalige Vereins Leben anzuknüpfen. Dennoch war man dem Schützenverein mit seinen Freunden von Leinkaliber weiterhin wohlgesonnen.

Der Schützenverein benötigte eine neue Vereinsfahne. Diese sollte ein Jahr später das Gelände des Schießvereins schmücken. Kein geringerer als Herzog Ernst August ehrte durch seine Anwesenheit das Hissen der Fahne. Doch der Herzog war nicht nur wegen dieser Einweihung zu gegen. Eine besondere Ehre erwies der Adlige den Verein mit der Beurkundung des erweiterten Vereinsnamens. Ab dem 17.06.1951 darf sich der Schützenverein Kleinkaliber Schießverein „Ernst August“ Schulenburg-Calenberg nennen.

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Nun vergingen Jahre begleitet mit Pokalerfolgen. Im Jahre 1968 gab es einen erneuten Bau von Schießstand und einem schönen Schützenhaus. Diese Anlage besteht bis zum heutigen Tage. Dieser Bau dauerte ganze 8 Jahre. Als man dann 1976 endlich damit fertig geworden war, durfte der Herzog Ernst August den ersten Schuss abgeben. 1982 löste Herman Gebhardt, Adolf Abelmann als 1.Vorsitzender ab. Nach über 10 Jahren wurde dann Heinz Schuster zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Der K.K.S.V Schulenburg/Calenberg hatte es in den ganzen Jahrzehnten nie einfach gehabt. Dies sollte sich auch noch bis ins neue Jahrzehnt hinziehen. Weiter gab es schwere finanzielle Verluste, bedingt durch Wasserschäden. Dabei schien der sportliche Gedanke vernachlässigt.

Die 2000er und Kleinkaliber Wettkämpfe

Endlich das Jahr 2000. Die Anlage stand und das Schützenhaus auch. Nun konnte man sich endlich verstärkt dem Kleinkaliber als Sport und Wettkampf hingeben. Die Mitglieder beteiligten sich an unterschiedlichen Wettkämpfen und auch an den deutschen Meisterschaften. Endlich konnte der Schießverein entspannt seine Erfolge genießen. In dem Verein gab es inzwischen auch eine Luftgewehrmannschaft. Dieser Mannschaft gelang in 2003 Hameln der Sprung von der Kreisliga in die Bezirksliga. Auch die Jugendarbeit kann sich sehen lassen. Am 21.05.2005 startete erstmals die Jugendabteilung bei den Regionsmeisterschaften. Und man landete mit den unterschiedlichen Gruppen gleich auf den Plätzen 1 bis 3. In den Stadtmeisterschaften gewann man 8-mal in Folge. Der K.K.S.V Schulenburg/Calenberg hat seine Erfolge hart erkämpft und die Erfolgsgeschichte setzt sich unbeirrt fort. Im Jahre 2018 gab es wohl bis Dato das größte Ereignis. Man hatte es geschafft und konnte 20018, 90-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Vielleicht schaffen Sie es in den nächsten Jahrzehnten mal zu den Olympischen Spielen und können Vereinsmitglieder bei der Olympiade abstellen.

Calenberg die sichere Brandung vom KKSV

Schießverein „Ernst August“ Schulenburg-Calenberg, erfolgreich, geadelt und an dem Berg seine Heimat gefunden. Der Berg liegt an der Leine. Ganz simpel gesagt, es wurde eine Burg auf dem Berg errichtet. Der Bauherr trug den Namen Herzog Otto von Strengen. Dies geschah im Jahre 1292, also noch „gar nicht lange her“. Aus dem einfachen Berg wurde dann die Burg Calenberg. Was nicht bedeutet, dass die Burg den gesamten Berg für sich beanspruchte. Wie der Name Calenberg vermuten lässt, sind seine Hauptbestandteile der Kalk.

Mit den Kiesen wurden Wallanlagen erschaffen. Später, Jahrhunderte später im 16. Jahrhundert wurde die Wasserburg zu einem Schloss umgebaut. Von da an gab es die Bezeichnung Schloss Calenberg, dann gab es die Burg Calenberg. Doch als der dreißigjährige Krieg beendet wurde, gab es keine weitere Verwendung mehr für die Burg. Geblieben war eine Ruine mit unterirdischen Gewölben. Welch Schicksal einer stolzen Burg.

Heute findet der Berg gerade wegen dieser Ruine seine geschichtliche Beachtung. Und der Berg gab einen Verein die Heimat, einen Verein der genau wie die Burg viel erleben musste. Das verbindet und schafft Kraft. So findet sich der Calenberg nicht nur in der Geschichte und in der Natur sondern auch in dem neuen Namen des Sportvereins Schießverein „Ernst August“ Schulenburg-Calenberg wieder. Mögen der Sportverein K.K.S.V Schulenburg/Calenberg und der Berg der Welt noch lange erhalten bleiben.